Tropf …

… tropf … tropf … es tropft und tropft … diesmal sind es nicht meine Tränen sondern der Regen draußen. Ich mag es dem Regen zuzuhören, manchmal könnte ich das Stundenlang tun und mit den  Gedanken überall und nirgends sein und aktuell einfach am liebsten ganz weit weg … weg vor meinen Problemen … weg vor einer Entscheidung … weg vor meiner Entscheidung.

Es muss eine Entscheidung her, denn es ist der Worstcase eingetreten. Das Risiko war mir bekannt, dass es passieren kann, doch hatte ich die Hoffnung, dass ich nicht vor eine Entscheidung gestellt werde. Vielleicht hätte ich es wissen müssen, dass es dazu kommen wird. Trotzdem würde ich es wieder machen, nur vielleicht ein bisschen anders.

Ich war noch nie ein Entscheidungsfreudiger Mensch, doch jetzt muss ich (m)eine Entscheidung treffen. Auch wenn beide Seiten wissen sollten, dass ich mich nicht entscheiden kann und es für mich keine richtige Entscheidung mehr geben wird. Denn die richtige Entscheidung wurde außer Kraft gesetzt als die Aussage der Entscheidungstreffung kam. Dennoch muss ich sie treffen und ich möchte sie auch selber treffen, es geht hier um mein Leben, aber auch um euers, das ist mir bewusst und ich weiß, dass ich auch für euch entscheide, was es nicht gerade leichter macht. Aber ich muss auch lernen für mich selber Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen leben zu können. Es ist eine Erfahrung und auch Entscheidung, die einfach sein muss, ich kann nicht immer die Augen verschließen. Auch wenn das Angebot zu verlockend ist, dass die Entscheidung für mich getroffen wird, ist es letzlich nur wieder ein Weglaufen meinseits und ich muss mich dieser Entscheidung stellen, aber ich bin dir für immer dankbar, dass du das gemacht hättest, aber ich kann das nicht, ich muss sie fällen und ich möchte natürlich auch nicht, dass du einfach weg bist.

Es ist die schwerste Entscheidung meines Lebens, die mein Leben auch verändern wird, egal wie ich mich entscheiden werde. Alles kämpfen für eine Nicht-Entscheidung hat nichts gebracht … es hat das Ganze eher noch schlimmer gemacht und in viel größere Trümmerteile gelegt als vorerst gedacht.

Mal ist das Gefühl der Entscheidung da und ich denke, dass so sein wird, da kommen in nächsten Moment Zweifel und Tränen und die Entscheidung wird nochmal überdacht. So gehts nun schon ein paar Tage, aber lange mache ich das nicht mehr mit, es zerrt an den Nerven und nicht nur an meinen und der Kopfschmerz braucht auch mal eine Pause. Es wird schmerzhaft, dass weiß ich und es werden Tränen fließen und immer wieder geht mir durch den Kopf … ist es die richtige Entscheidung … und wie sage ich es verständlich, ohne dass ich „einbreche“ und einen Rückzieher vor meiner eigenen Entscheidung mache.

Ich mache keine Liste und werte gegeneinander auf, sowas kann man mit Maschinen machen oder was weiß ich … aber nicht mit Lebewesen. Es ist auch nicht das Rauspicken einer Rosine, denn es sind zwei Rosinen … es ist für mich grad vielmehr ein enormer Erkenntnisgewinn und der ist teilweise doch ernüchternd und teilweise auch das Eingeständnis selber Fehler gemacht zu haben. Wobei ich die Sache an sich nicht als Fehler ansehe und es nicht bereue. Immer wieder ist der Gedanke da, was ich hätte anders machen können, um diesen Trispalt hätte vermeiden zu können. Auch wenn es Verschwendung ist, wandern die Gedanken automatisch wieder dahin.

Es ist vielleicht auch eher die Angst meine Entscheidung mitzuteilen, weil ich weiß wieviel Schmerz ich damit auf einmal erzeugen kann und ich möchte niemanden weh tun, aber ich werde es leider müssen und das ist mit meine größte Angst. Ich weiß, dass Angst ein sehr schlechter Berater ist. Egal wie ich mich entscheide, beide Seiten würden sagen, dass ich aber gesagt hätte und beide werden mir vorwerfen, dass die Worte nichts Wert sind … für mich sind sie aber etwas Wert und in meinem Trispalt sollte es bekannt sein, dass diese Worte ehrlich gemeint und ich einfach in der beschissenen Zwickmühle sitze. Egal wie ich mich entscheide, eine Seite wird mich aus seinem Leben haben wollen … entweder radikal oder auf Raten und beide werde mich hassen dafür, was ich angerichtet habe.

Ich weiß, dass ich in irgendeiner Form verlieren werde und es sehr schmerzen wird … ich aber mindestens an Erfahrungen und Erkenntnissen gewinnen werde.

Vor einem Jahr

Vor einem Jahr ist etwas geschehen wovon ich niemals gedacht hätte, dass es passieren wird. Doch es ist passiert und ich bereue es in keinsterweise, egal wie die Situation gerade ist, ich bereue es nicht und werde es nicht bereuen, denn was danach passiert ist, ist einfach wunderschön und diese Erfahrung ist unbeschreiblich und es ist meine Erfahrung, dir mir niemand nehmen kann. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich es genauso wieder machen würde … Jein … ich würde es an sich genauso machen, nur würde ich mich der Sache noch mehr hingeben und nicht abblocken. Ich bin sehr dankbar dafür.

… gemeinsam wirds einfach …

… sagt jedenfalls meine Bank, naja eher meine indirekte Bank. Und sagen ist auch übertrieben, die Worte kamen per Mail, ob ich nun wollte oder nicht. Vier Bilder, vier Frauen, vier Aussagen, mehr beinhaltete die Mail nicht. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich jemals zugestimmt habe, dass man mich regelmäßig mit Werbung zuschüttet. Mal abgesehen davon, glaube ich nicht, dass meine Bank weiß, was ich möchte. Vielleicht möchte ich es nicht einfach haben, sondern brauche es schwer und vielleicht möchte ich auch lieber alleine agieren? Ob die Bank daran auch mal gedacht hat?

Nur vier Schritte zur Finanzfüchsin!

Ich möchte kein Fuchs oder Füchsin sein, das passt einfach nicht zu mir, ich sehe mich eher als flauschige Hummel oder plüschiges Einhorn. Ich muss auch nicht fuchsig sein, um mit meinen Finanen klar zu kommen, das habe ich seit etlichen Jahren bestens im Griff.

Geld anlegen? Easy. Echt!

Der Brüller des Jahres … Geld anlegen, das ich nicht lache, bei den niedrigen Zinsen ist das echt ein Witz. Im Moment bekomme ich auf mein Tagesgeldkonto sagenhafte 0,00 %. Ich bin total stolz, dass mein Erspartes so super verzinst wird und ich warte schon auf den Tag, wo ich das erste Mal Zinsen zahlen muss, weil ich Geld gespart habe.

Gender-Pay-Gap: Muss nicht sein!

Was für ein Wort, da musste ich erstmal ein paar Mal hinschauen bis der Knoten in meinen Augen sich entwirrt hat. Ich weiß, dass sehr viele Frauen hiervon betroffen sind und ich finde es auch in keinster Weise gerechtfertigt, wenn Frauen weniger Geld für die gleiche Arbeit bekommen. Ich habe das Glück nicht davon betroffen zu sein und bin auch dankbar dafür. Und kenne auch in meinem Umfeld niemanden, der davon betroffen ist.

Frauen und Altersvorsorge – so gehts!

Altersvorsorge …ja daran soll man früh denken … wenn ich ans Alter denke, dann schießt mir gleich der Gedanke in den Kopf, ob ich noch eine Rente bekommen werde oder nicht oder wie ich es aushalte so lange in meinem Job zu arbeiten, ohne vor die emotionalen Hunde zu gehen.  Altersvorsorge …viele sagen sich, dass der Partner die Altersvorsorge ist oder auch die Kinder. Aber das ist Ansichtssache. Fürs Alter vorzusorgen ist nicht so einfach, vor allem wenn der Weg bis dahin länger ist als das Alter was man selber hat. Was wird später sein wenn ich alt bin … Ist mein selber angelegtes (Schmerzens-) Geld noch da und wenn ja, was ist es überhaupt noch Wert? Wieviel streicht sich die Versicherung ein, wenn ich eine abschließen würde? Mich beschäftigen eher solche Fragen und nicht ob Altersvorsorge bei Mann oder Frau. Es mag durchaus sein, dass es durch die GenderPayGap eine gewisse Schwierigkeit gibt, das streite ich nicht ab, aber dennoch sehe ich die Altersvorsorge eher neutral. Denn es gibt auch viele Männer, die wenig verdienen und sich eine Altersvorsorge nicht leisten können.

So ganz weiß ich nicht, was mir die Bank sagen wollte. Da mich alle vier Themen nicht wirklich ansprechen. Für mich ist diese Mail vollkommen am Ziel, was auch immer dieses war, vorbei geschossen. Achja … und aus fotografischer Sicht hätten die Bilder auch besser sein können … viel zu grelle Farben und viel zu scharf und zu breite Grinsebacken.

Eingeschlafen

Es ist noch nicht lange her, da bist du einfach friedlich eingeschlafen. Bist einfach von uns gegangen ohne ein Wort zu sagen. Ich hatte dich gefunden und noch versucht zu wecken, doch es hatte keinen Zweck mehr, du warst schon Stunden zuvor in deinen letzten Tiefschlaf versunken. Dich dort sitzen zu sehen, ein Bild, was nicht mehr aus meinem Kopf geht, es verfolgt mich und erwischt mich kalt in jeder nur möglichen Situation.

Wir hatten unsere Differenzen, doch ich hatte und habe dich immer lieb gehabt. Und irgendwie weiß ich auch, dass du das auch gemacht hast, egal wie du zu mir warst. Du warst halt so wie du warst. Wir hätten es beide aber ruhig mal aussprechen könen, da nehme ich mich nicht aus. In meiner Kindheit haben wir jeden Mist gemacht, jeder Spaß war unser, das war einfach klasse. Auf dich konnte ich mich verlassen. Nur der Alkohol, den hättest du dir sparen können. Aber du hattest mir nie etwas angetan und ich hatte auch nie Angst deswegen, denn es war für mich damals Normalität, ich kannte es nicht anders.

Kurz vor deinem Tiefschlaf haben wir uns das letzten Mal gesehen. Wir beide hätten netter zueinander sein können. Nun bereue ich es, dass ich es nicht war. Denn nun sind wir auseinander gegangen und waren nicht gut aufeinander zu sprechen, das macht mich wahnsinnig traurig. Aber noch viel trauriger macht es mich, dass du einfach nicht mehr da bist … auch so plötzlich … einfach weg. Ich kann es eigentlich noch gar nicht glauben.

Für dich ist es teils eine Erlösung. Du musstest nicht leiden, nicht ins Heim oder ins Krankenhaus, wo wir dich nicht hätten besuchen können. Ich weiß deine letzten Lebensjahre waren nicht die besten … du warst alleine und unglücklich. Deinem größten Problem, deiner Fast-Blindheit, konntest du trotzen und hast dich nicht unter kriegen lassen, ich habe dich immer bewundert, egal wie oft die Küche wie ein Schlachtfeld aussah. Doch trotzdem hättest du dir noch Zeit lassen können.

Manchmal mache ich mir Vorwürfe, dass ich nicht genug für dich da war oder mich zu wenig um dich gekümmert habe und vieles mehr. Ich werde das Gefühl nicht los dich im Stich gelassen zu haben und nur an mich gedacht zu haben. Auch wenn ich weiß, dass es nicht so ist, bleibt das Gefühl trotzdem da. Verzeih mir bitte.

Gestern dachte ich, dass ich deinen Tod bis jetzt gut verarbeitet habe … doch es war ein Irrtum, es fühlt sich immer noch so an, wie an dem Tag, wo du gegangen bist. Es wird wohl noch einige Zeit vergehen bis dieses Gefühl sich ändert, denke ich.

Lebe wohl und ruhe in Frieden und grüß und drück deine Frau lieb von mir.

Neulich bei der Post – Update II

Nach dem tollen Erfolg vom Vortag war ich bockig und hatte schon keine Lust mehr zur Post zu fahren und ich brannte darauf auf einer neuen Engelchen-Schatz-Honig-Kusslippen-Schleimspur auszurutschen. Bekomme ich dann eigentlich Schmerzensgeld, wenn ich ausrutsche und mir übelst doll weh tue?

Nachdem ich eine Weile anstehen musste, war es soweit, dass ich der netten Dame –  natürlich die Gleiche wie beim letzten Postbesuch, wie sollte es auch anders sein – meinen Ausweis und einen Zettel mit einigen Angaben zu meinem Paket hinlegte und mein Anliegen schilderte. Sie schaute mich an, schaute den Zettel an und ging ohne ein Wort … das nenne ich Kommunikation. Ich wartete und wartete und dann kam sie zurück … mit meinem Paket. Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Wir erledigten den restlichen Unterschriftskram und ich konnte mein Paket endlich in empfang nehmen.

Ich hatte mich innerlich schon auf eine Diskussion eingestellt und war schon mit einem gewissen Druck im Kessel rein marschiert und dachte ich werde ihn los … nichts da. Den Druck konnte ich in wohl portionierten Schüben bei einem gemütlichen Spaziergang mit meinem Drahtesel bei allerschönstem Wetter abbauen und kam tiefenentspannt am Wohnort an. Das Tiefenentspanntsein hörte aber auf, als ich das Monsterpaket drei Etagen nach oben tragen durfte. So eine Einhornleinwand ist halt nicht sehr klein und es wäre besser gewesen, es hätte vor dem Versand nicht noch eine Extraportion Kekse bekommen. Auf der anderen Seite … bei der unbekannten langen Reise würde ich auch nochmal ne Extraportion Kekse einlochen.

Schon als ich das Paket bei der Post das erste mal sah, war mir klar, dass das nicht mal Ansatzweise in eine Packstation rein passt. Wenn man in einem kreativen Shop kauft, muss man auch damit rechnen, dass das Paket kreativ gepackt wird und nicht mit Hirn und Verstand und kleinstmöglich und kompakt. Nach dem ersten Schnitt in die Pakethülle kam mir das Füllmaterial regelrecht entgegengeschossen. Es erinnerte mich an den Clown in der Kiste, der einen so blöd anspringt, wenn man sie öffnet und hofft, dass man sich erschreckt und sich vor Freude in die Hosen macht. Insgesamt waren im Paket zwei Drittel nur Verpackungsfüllmaterial. Man hätte dieses Paket so kompakt verpacken können, aber gut … so musste ich gleich nochmal zur Papiertonne gehen.

Die Odyssee hat ein Ende, mein Paket ist endlich da und ich kann meine Einhornleinwand beklecksen wie ich möchte und konnte noch einem mir sehr wichtigen und sehr lieben Menschen eine kleine Freude bereiten.

 

Neulich bei der Post – Update I

Nachdem ich neulich bei der Post den totalen Erfolg hatte und die Paketabholung alles andere als zufriedenstellend war, schrieb ich gleich DHL und dem Versender meiner Einhornleinwand, vielleicht kann dieser ja was machen. Zu meinem Erstaunen antworteten beide am kommenden Tag. Beide teilten mir, ich solle nach 1-2 Tagen nochmal zur Post gehen und nochmals nachfragen, ob mein Paket nun da sei.

Ab und zu, aber eigentlich nur selten, kann ich auch mal nett. Ich gab der Post sogar drei Tage Zeit. Am dritten Tag wollte ich mal wieder nachfragen, wo mein Paket denn nun sei. Im Laufe des Tages sah ich in meiner App, dass mein Paket bereits zugestellt worden sei. Bauklötzerstaunen wie ein Einhorn ins Regebogenwerk. Wer zur Hölle hat meine Einhornleinwand ohne mein Wissen und vor allem ohne meinen Ausweis abgeholt? Zu einem Zeitpunkt, wo ich am anderen Ende der Stadt war? Wenn derjenige mir meine Einhornleinwand versaubeltet, der bekommt keine Kekse mehr und dem zieh ich sein plüschiges Fell übers Horn.

Ich atmete tief durch und fuhr geschmeidig nach Feierabend zur Post. Aus der Ferne sah ich, dass es heute mal keine lange Schlange gab, sah aber auch, dass die Schotten zu waren bei der Post. Ich war jetzt schon mega angestrullt. Ich fuhr hin und las mir den Zettel durch. Aus Personalgründen schließt die Post heute schon um 16:30 … ich war 16:55 da. Ich muss auch arbeiten gehen und so eine Einhornleinwand muss auch bezahlt werden.

Ich ging nach nebenan zum Kiosk. Ich wurde freudestrahlend mit meinem Namen und mein Schatz angesprochen. Moment mal Freundchen, es dürfen mich nur zwei Personen mein Schatz nennen und du bist keiner davon und wirst es auch nie werden, egal wieviel Honig du mir um meine Kusslippen schmierst. Interessant auch, dass er sich meinen Namen vom letzten Mal gemerkt hat. Er sagte mir gleich „Mein Engelchen, ich habe leider kein Paket für dich.“. Dieser Satz, er kam mir bekannt vor. Ich grübelte und dann viel es mir ein, die Modelmutti mit ihren Spargelitoküken, nur dass die immer kein Bild bekommen haben. Ist ja auch klar, ein Paket könnten die niemals tragen, ohne sich gleich zusammen zu brechen. Habe ich das auch mal wieder mit meinem Gedächtnis geklärt und außerdem bin ich kein Engelchen mehr, den Status habe ich leider vor einiger Zeit verspielt. Nach minutenlanger Bauchpinselei habe ich es endlich geschafft mich der ganzen Schätzchen-Engelchen-Sache zu entziehen. Was bleibt ist mein verschwundenes Paket. Einziger Trost, aber auch nicht wirklich, ist, dass es sehr vielen heute so ging und der Einhornentführer wohl mehrere Pakete angenommen hat. Schäm dich.

 

 

Neulich bei der Post

Gemütlich auf der Couch sitztend, eingemurmelt in meinem Kuschel-deckenSchmusannenNest, bekomme ich spät Abends noch eine Nachricht von DHL, dass mein Paket nicht in der Packstation zugestellt werden konnte und ab nächsten Tag 11 Uhr in der Filiale mit der Hausnummer 46b abholbar ist. Soweit so gut, dieses Vorgehen von DHL ist mir nicht unbekannt, doch frage ich mich wieso? War meine Einhornleinwand zum Beklecksen doch zu groß für die Packstation oder sind meine Farben Chemikalien, die nicht an die Packstation geliefert werden können? Die Antwort weiß nur DHL.

Am nächsten Vormittag kurz vor 11 Uhr klingelt die DHL-App bei mir durch und teilt mir mit, dass mein Paket bei der Hausnummer 46 angekommen ist und ich es nun abholen darf. Gestern abend war es noch die Hausnummer 46b. Da ich die Hausnummer meiner Filiale sowieso nicht weiß, da das großes Postlogo am Haus prangert, weiß ich schon, wo ich hin muss. Gesagt getan, nach der Arbeit gemütlich mit meinem Drahtesel zur Post gegurkt, nichts ahnend, dass ich gleich wie eine Vulkanette explodieren könnte.

Wie immer zeige ich meinen Ausweis und gebe der netten Dame noch den Hinweis, dass mein Paket von der Packstation hierher geschickt wurde, aus mir unbekannten Gründen. Nach Minutenlanger Sucherei im System und im Lager stellte sich heraus, dass mein Paket nicht da ist. Mein App sagt mir was anderes. Ich zücke mein Smartphone und zeigte ihr den letzten Eintrag zu meinem Paket. Sie warf ein Blick drauf und sagte mir, dass mein Paket gar nicht hier sein kann und ich nebenan zum Kiosk gehen soll, der hat die Hausnummer 46b. Ich war irritiert, ich habe meine Pakete bisher immer bei der Post direkt abgeholt und habe mich noch nie um irgendeine Hausnummer geschert, ich war noch nie beim Kiosk neben an. Kein Problem, ich gehe auch dahin, hauptsache ist, dass ich mein Paket bekomme. Doch war ich jetzt doch etwas über die Hausnummern verwundert und fragte nach. Die Filiale hat die Nummer 46 und der Kiosk die Nummer 46b.  So ganz habe ich es nicht verstanden, ich fragte sie warum mir die App dann die Hausnummer 46 anzeigt, wenn ich doch zur 46b gehen soll. Ich bekam ein Achselzucken zur Antwort. Scheiß-Technik fällt mir da nur ein.

Ich begab mich zum Kiosk und schilderte mein Anliegen. Zu meinem entsetzen erzählte mit der Kioskbesitzer, dass er seit drei Tagen nicht ein einiges Paket von DHL bekommen hat. Meine gute Laune und Vorfreude auf mein Paket und auf meine Einhornleinwand fiel langsam der Schwerkraft zum Opfer. Sie konnte auch nicht durch den flirtenden Ladenbesitzer wieder nach oben gezogen werden, denn sowas zieht bei mir nicht, auch wenn er mir tausend Mal hätte sagen können wie schön er mein Lächeln findet, unter einer FFP2-Maske versteht sich, und er mich gerne wieder sehen würde.

Das ließ ich nicht auf mich sitzen. Ich ging zurück zur Post und berichtete von meinem Erlebnis, dass mein Paket auch nicht nebenan beim Kiosk sei.  Die nette Dame hatte zuvor schon nicht mehr die beste Laune, ich inzwischen auch nicht. Außer mir zu sagen, dass mein Paket nicht da sei, konnte sie mir nicht helfen. Ich fragte sie, ob ich ihr die Sendungs-verfolgungsnummer von meinem Paket geben soll und ob das vielleicht weiterhelfen kann. Ich hatte kaum meine Frage ausgesprochen, da fiel sie mir schon ins Wort, dass ihr die Nummer überhaupt nichts bringt. Interessant dachte ich mir, wozu gibst die Nummer überhaupt, wenn mir eine Postmitarbeiterin sagt, dass die nichts bringt?

Es vergingen eine Sekunden des Schweigens. Sie war anscheinend fertig mit mir. Schön für sie, ich aber nicht mit ihr, ich möchte schließlich mein Paket. Ich fragte sie, wie es nun weiter gehen soll. Sie meinte, dass sie mir nicht helfen kann und ich doch den Kundenservice kontaktieren soll. Also Mitarbeiterin der Post sehe ich sie als eine Art Kundenservice. Dies sagte ich ihr auch ganz direkt. Als Antwort bekam ich nur noch ein eisiges Schweigen zurück. Ich hätte wie eine Vulkanette explodieren und mich so aufregen können über die Inkompetenz und diesen schlechten Kundenservice. Doch was bringt es mir … nichts. Nur vielleicht doch irgendwann das erste graue Haar.

Ein Neuanfang

Vor einem Jahr habe ich meinen alten Blog ins Leben gerufen. In diesem ersten Jahr ist sehr viel passiert. Es sind Sachen passiert, die für mich unvorstellbar waren und ich nie für möglich gehalten hätte und ich bin unendlich dankbar dafür. Zu Beginn des letzten Jahres war ich viel von Zweifeln durchsät und geprägt. Doch das letzte Jahr hat mir in vielerlei Hinsicht gezeigt, dass diese Zweifel mehr als nur oft unbegründet sind und ich sie über Bord werfen kann. Doch das klingt einfacher als ist es wirklich ist und es war ein langer steiniger Weg mit vielen Rückfällen und Umwegen und überstrapazierter Geduld, nicht nur auf meiner Seite. Doch es hat geklappt und ich kann das Leben mit deutlich weniger Zweifeln viel mehr genießen und vor allem komme ich mit mir selber klar. Ich habe gelernt mich so zu akzeptieren, zu respektieren und zu nehmen wie ich bin, ohne, dass gleich der Gedanke kommt, dass ich ein schlechter Mensch sei und ohne, dass ich mich bei jeglicher Kleinigkeit gleich selbst hasse und zerfleische wo es nur geht. Das ist Vergangenheit. Rückfälle sind nicht ausgeschlossen, das weiß ich, aber sie sind nicht mehr so schlimm wie früher.

Für mich selber habe ich erkannt, dass nicht alles perfekt sein muss. Perfektion ist eine Endstation, denn es gibt keine Möglichkeit der Weiterentwicklung mehr und Weiterentwicklung ist wichtig. Und ich muss nicht alles schon können, bevor ich es überhaupt mache oder auch nur versucht habe. Alles braucht seine Zeit und Geduld. Das ganze Leben ist ein Lernprozess und es ist gut auch mal Fehler zu machen, denn diese Erfahrungen sind wichtig und machen einen auch zu dem was man ist. Apropos machen … manchmal muss man einfach machen, nicht lange nachdenken und letzlich zerdenken oder auch zerreden, das ist der falsche Ansatz, einfach machen und auch nicht sollte, hätte, könnte, würde … nein machen.

Ich habe mich fotografisch und auch kleckserisch gefunden und habe für mich die ersten Steine meines langen Weges gelegt und weiß und in welche Richtung ich vorerst gehen möchte. Doch auch die kann sich zwischendurch wieder ändern und das ist such gut so, denn es muss auch eine Weiterentwicklung geben. Stillstand ist  nicht gut, nicht nur künstlerisch gesehen sondern auch für sich selbst gesehen.

Für mich war es nun an der Zeit einen Neuanfang zu starten und meinen alten Blog hinter mir zu lassen und für mich nochmal richtig mit einem gut gegossenen Fundament zu starten, sowie mit Vertrauen und auch Mut und ohne bzw. mit weniger Zweifeln.