Laufzettel

Ich habe jetzt einen QR-Code.
Sonst war ich nur eine Nummer.
Jetzt bin ich beides.
Der Mensch wird immer mehr digitalisiert.
Kommt als nächstes der Chip für den Mensch?
Dann werde ich wie ein Tier gescannt und dann ist alles bekannt über mich?
Naja… eigentlich sind wir ja auch Tiere.
So wie wir uns benehmen.
Ich bin ja sowieso Primat.

Ich versuche meine Gedanken zu fassen.
Doch es geht nicht.

Das was dir zu viel ist, würde ich manchmal gerne bekommen.

Was dir angeboren geht dir nimmer mehr verloren.

Spermiogramm.
Regenbogenfamilie

Mein Wohlfühlklima ist dein Weltuntergang.
Zentner Wackersteine.

Es gibt noch nette Menschen.
Erst recht in Marzahn.
Hier leben die ganz normalen Menschen.
Die früh morgens mit zwei Packungen Windeln und einer Bierflasche, strutzelstraff quer über die Kreuzung zu gehen ohne zu schauen.
Das sind die ganz normalen Mennschen.

Tee.
Organically grown.
Aber aromatisiert.
Warum?
Geht doch auch so.
Natürliches Aroma.
Toller Begriff.
So dehnbar.
Will ich wissen was dieses natürliche Aroma ist?
Schimmelpilz- oder Bakterienkulturen.
Mhh.
Lecker.

Familie.
Ist deine Familie auch meine Familie?

Das Jahr ist ein Erfolg wenn keiner den anderen erwürgt und die Kinder lachen.

Persona non grata.
Nicht dazu gehören.
Ausgeschlossen.
Warum?
Das ist scheiße.
Sowas gehört sich nicht.
Ihr seid einfach doof.

Sie fühlt sich so beschenkt.
Hat aber etliche Dollars bezahlt dafür.

Ich bin nicht schlimm.
Aber doof.

Gleichspannungsregler

Misstrauen, Misstrauen, Misstrauen.
Unendliches Mistrauen.
Totschlagargument – Misstrauen.
Es kommt mir zu den Ohren raus.
Ich bin nicht sauer.
Nein.
Ich explodier gleich.
Meine Zündschnur hat die Länge eines abgebrannten Dochtes.
Denk einfach nach.
Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen.
Ich sag sowas selten.
Aber manchmal …
… bist du echt doof.
Wenn ich dich hätte ruinieren wollen,
hätte ich mehr als zig Chancen gehabt.
Ich hab es aber nicht getan.
Jetzt denk nochmal drüber nach.

Das magische Dutzend.
Mehr nicht?

Wir machen das Gleiche, anders aber das Gleiche.
Du hast es zuerst getan, ich bin nur ein Nachahmer.
Ich werd immer in deinem Schatten stehen.
Es werden immer deine Sachen toll sein.

Er ist Veganer.
Ich vergesse gerne den Unterschied zwischen vegan und vegetarisch.
Ich lasse mich aufklären.
Trotz Veganismus ist Omas Gulasch eine Ausnahme.
Das ist für mich kein Veganismus.
Das ist für mich inkonsequent.
Eine Diskussion entsteht.
Entweder man ist etwas oder ist es nicht.
Ich bin weder Vegetarier noch Veganer.
Respektiere es aber bei anderen.
Jeder soll sich so ernähren wie er möchte, ohne Rechtfertigung.
Nach der Diskussion kommt die Einsicht.
Es ist doch kein Veganismus.
Sondern eine größtenteils vegane Ernährung.
Das denke ich auch.

Du hast nicht gelesen.
Dabei war es für dich.

Das Dschungelcamp fängt wieder an.
Wie immer hängt der Playboy mit drin.
Langweilig.
Jedes Jahr das Gleiche.
Eine zieht sich immer aus und zeigt Hupen.
Wer sind die eigentlich, die da mitmachen?
Das sollen Promis sein.
Ich hab die Namen nie gehört.
Werden die Nippel eigentlich unkenntlich gemacht wie bei Instagram?

Ich hab jetzt Pieks.
Ohne Termin.
Einfach so.
Allein.
Bei Dunkelheit.
Hab aber immer noch kein Einhorn.
Ich hab nur Zweimops.
7-10 Tage kein Sport.
Was zählt eigentlich alles zu Sport?
Ist das wie mit dem, dass jeder seine eigene Wahrheit hat?
Für jeden ist Sport was anders.
Sollte ich nicht eigentlich schon längst tot sein wegen dem Pieks?
War da nicht mal was?

Der kleine Heinrich hat eine dicke Schwellung.
Affen ertränken Baby.
Sie fällt mir ständig ins Wort.
Dann schweige ich.
Und widme mich meinen Gedanken.

Fast jeden Tag …

… fast jeden Tag, wenn ich von der Arbeit nach Hause fuhr, sah ich dich, wie du traurig am Fenster des Altenheims sitzt und die Menschen und den Straßenverkehr beobachtest. Auch wenn ich dich nicht kannte, ging es mir nahe und tut es auch immer noch. Anfangs hattest du mich nicht bemerkt, hattest einen leeren Blick gehabt, aber dennoch alles beobachtet. Irgendwann hattest du mitbekommen, dass ich jeden Tag im gleichen Zeitraum bei dir vorbei fuhr. Immer mehr hattest du mich registriert und wahrgenommen, genau wie ich dich. Ab einem gewissen Punkt war ein kleines Lächeln bei dir zu sehen und es freut mich, dass du mein Lächeln erwidert hast. Das Lächeln wurde mehr und irgendwann habe ich dir zugewunken. Deine Antwort – dein Strahlen – trieb mir Tränen in die Augen. Es ist immer wieder schön zu sehen, was kleine Gesten für eine Wirkung haben. Hätte ich es mal eher getan, aber wir mussten uns ja auch erstmal kennen lernen – leider aus der Entfernung. Inzwischen waren wir schon fast eingespielt. Vom Weiten habe ich gesehen, dass du die Straße heruntergeschaut hast, in die Richtung aus der ich komme und ich habe dir schon mal zugewunken, in der Hoffnung, dass du es siehst. Als wir in richtiger Sichtweite waren hast du mir dann meist als erster zugewunken, was mich sehr berührte. Ich bin dann immer so langsam wie möglich gefahren, um dir ganz lange zurück zu winken. Es hat mich sehr traurig gemacht, dass dies meist nur ein Erlebnis von ein oder zwei Minuten war. Für dich wahrscheinlich, dein Tages-Erlebnis. Gerne hätte ich dich mal besucht, aber leider macht Corona einen Strich durch diesen Wunsch. Deine Traurigkeit zu sehen, hat mir eigentlich jedes Mal das Herz gebrochen. Niemand ist gerne alleine. Ich kann es nicht sehen, wenn jemand traurig ist, ich komme damit nicht klar. Auch wenn ich nicht mal deinen Namen kannte, habe ich dir gerne zugelächelt und gewunken, es war das Mindeste was ich tun konnte, um dich aufzumuntern.

Nun habe ich dich seit Wochen nicht gesehen … meine Vermutung ist, dass du von uns gegangen bist. Ich hoffe, dass du nicht leiden musstet, wenn dies der Fall ist. Und wenn nicht, wünsche und hoffe ich, dass du dann auch nicht leiden musst und vielleicht jemand anderen findest, der dir ein Lächeln schenkt.

Mach’s gut liebe alte Dame.